Erste Hilfe: Smartphone-Apps für den Notfall

Bei einem medizinischen Notfall kommt es auf Sekunden an. Dann kann es von Vorteil sein, ein einsatzbereites Smartphone mit einer Erste-Hilfe-App zur Hand zu haben. Wir stellen drei Apps vor.

Einsatzbereit heißt erstens: Der Akku liefert ausreichend Strom, das Smartphone ist eingeschaltet und der Benutzer in der Lage, die Erste-Hilfe-App zu bedienen. Damit dem Smartphone auf längeren Wanderungen nicht der Strom ausgeht, sollte man ein mobiles Ladegerät im Rucksack haben – Fachbegriff: Powerbank.

Einsatzbereit heißt zweitens: Die GPS-Funktion des Smartphones muss eingeschaltet und die Standortbestimmung mittels GPS muss erlaubt sein. Anderenfalls können Notfall-Apps den Standort des Smartphones nicht bestimmen und nicht automatisch übermitteln.

112 – die bundesweit einheitliche Notrufnummer

Alle Erste-Hilfe-Apps können einen Notruf absetzen. Dabei wird die bundesweit einheitliche Notrufnummer 112 gewählt. Das funktioniert auch, wenn das gewohnte Mobilfunknetz nicht verfügbar ist. Dann wird automatisch auf ein anderes Mobilfunknetz zurückgegriffen.

Achtung: Wenn keine Mobilfunknetze erreichbar sind, kann auch kein Notruf abgesetzt werden!

Außerdem ist es unbedingt notwendig, dass im Smartphone eine SIM-Karte eingesetzt ist! Die frühere Möglichkeit, einen Notruf ohne SIM-Karte abzusetzen, gibt es seit einiger Zeit nicht mehr.

DRK-Erste-Hilfe-App

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) bietet die DRK-Erste-Hilfe-App für iPhone und Android-Smartphones (Google-Betriebssystem). Neben der Möglichkeit, einen Notruf abzusetzen, bietet die App unter anderem einen interaktiven „Erste-Hilfe-Assistenten“, der mit Audio- oder Textanweisungen durch die Notfallsituation führt. Bilder unterstützen den Ablauf. Durch gezielte Ja/Nein-Fragen wird der Benutzer zu Maßnahmen weitergeleitet, die beispielsweise bei Verbrennungen, Vergiftungen, einer Atemnot oder einem Herzinfarkt nötig sind. Dabei wird er auf die Beachtung des Eigenschutzes hingewiesen und zur Bewusstseins- und Atemkontrolle angehalten. Der Assistent lässt sich auch fürs Üben einer Notfall-Situation nutzen.

Weiterer Bestandteil der App ist „Der kleine Lebensretter“: illustriertes Hintergrundwissen zu Erste-Hilfe-Themen wie Gelenkverletzungen, Knochenbrüchen, Sonnenstich, Schock oder der stabilen Seitenlage. Mit den „DRK-Infodiensten“ lassen sich die wichtigsten Neuigkeiten vom Deutschen Roten Kreuz, aktuelle Blutspendetermine im Umkreis und Angebote zu Erste-Hilfe-Kursen einsehen.

Download im iTunes-Store für 1,09 € und im Google Play Store für 0,89 €.

SOS-EU-Alp

Mit der neuen, kostenlosen App SOS-EU-Alp vom Deutschen Alpenverein kann schnell und einfach ein Notruf abgesetzt werden, der samt Standortdaten (GPS-Position) und Kontaktdaten (Telefonnummer) an die jeweilige Rettungsleitstelle übermittelt wird. Die App funktioniert überall in Deutschland – nicht nur in den Alpen.

Kostenloser Download im iTunes-Store und im Google Play Store.

Hilfe im Wald

Im Unglücksfall kann die App Hilfe im Wald den nächstgelegene Rettungstreffpunkt identifizieren und Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst an die entsprechende Stelle anfordern. Für Bayern sind unter anderem die Rettungstreffpunkte der Bayerischen Forstverwaltung, der Bayerischen Staatsforsten und vieler Städte integriert.

Kostenloser Download im iTunes-Store und im Google Play Store.